„Mein ursprünglicher Plan war:
‚Einfach das erste Jahr überstehen, so tun, als wäre alles normal. Einfach das tun, was die Leute von einem erwarten …‘
Ich konnte es nicht … weil ich wahnsinnig werde, wenn ich Religion ohne Evangelisierung praktiziere.“
– Pater Damian Ryan
Jacqueline Marie | November 2025
2015, noch im Priesterseminar, hörte Pfarrer Damian Ryan von einem neu gegründeten Ministry aus Kanada namens „Divine Renovation“. Später las er das Buch „Divine Renovation – Wenn Gott sein Haus saniert – von einer bewahrenden zu einer missionarischen Kirchengemeinde“. Er erinnert sich, dass er sich dachte: „Wow, dieser Priester hat es verstanden, er kennt die Realität des Priestertums.“ Er war erleichtert, dass das Buch die sehr realen Probleme der modernen Kirche ansprach und gleichzeitig in der katholischen Theologie verankert war. Pfarrer Damian sagt: „Das Buch zu lesen, gab mir das Gefühl: ‚Das wird mich rüsten.‘“ Er begann, Ideen für seine Zeit als Priester zu entwickeln.
Im Sommer 2017 absolvierte Pfarrer Damian als Kaplan ein Praktikum bei Pfarrer James Mallon in der Pfarrei St.-Benedikt in Halifax. Von dort kehrte er ermutigt und voller Zuversicht in die Zukunft zurück.
Doch dann wurde er Pfarrer.
Die Realität, eine Pfarrei zu leiten, traf ihn wie ein Schlag.
„Meine erste Zeit als Pfarrer war in meiner jetzigen Gemeinde“ erzählt er. „Mein ursprünglicher Plan war: ‚Einfach das erste Jahr überstehen. So tun, als wäre alles normal. Einfach das tun, was die Leute von einem erwarten. Das ist alles.‘“ Aber er stellte fest: „Ich konnte es nicht… weil ich wahnsinnig werde, wenn ich Religion ohne Evangelisierung ausübe.“
Pfarrer Damian hatte als Student ein Bekehrungserlebnis: „Ich fand meinen Glauben durch die Hochschulseelsorge und kannte dieses Gefühl aus Pfarreien nicht.“ Er wusste, dass andere in der Pfarrei es oft seltsam fanden, dass er seinen Glauben lebte. Pfarrer Damian erzählt: „Das Leben mit Jesus ist wunderbar …, aber die anderen in der Pfarrei schauten einen an, als ob sie denken würden: ‚Der ist ein bisschen verrückt.‘“
Doch nun war er der Pfarrer der Pfarrei. Er wollte in seiner neuen Pfarrei, Unsere Liebe Frau von den Heiligen Seelen, einen Kulturwandel anstoßen.
„Nach ein paar Monaten leitete ich allein einen Alpha-Kurs mit einer Gruppe von Leuten, von denen ich dachte, dass sie Gefallen daran finden würden. Sie waren einflussreich in der Pfarrei und hätten möglicherweise die Fähigkeiten und das Können, später mit mir zusammen einen Kurs zu leiten.“ Er fügt hinzu: „Ich habe ihn ziemlich schlecht geleitet – hauptsächlich, weil ich allein war!“
„Das gibt mir Hoffnung, denn ich muss nicht der Einzige sein, der versucht, Menschen von Jesus und der Kirche zu überzeugen. Wenn Menschen Jesus persönlich begegnen (selbst wenn sie ‚neue‘ oder zurückkehrende Katholiken sind) und vom Heiligen Geist erfüllt werden, werden sie von Natur aus zu Evangelisten.“
Und trotzdem, erzählt er, waren das gesamte Erlebnis besser und das Wirken des Heiligen Geistes deutlicher, als er es sich erhofft hatte. “Der Heilige Geist wirkte auf sehr machtvolle Weise. Auch jetzt, drei Jahre später sprechen diese Teilnehmer (von denen viele heute wichtige Leitungspositionen im Pfarreileben innehaben) noch immer von diesem Tag. Sie erzählen von den anhaltenden Auswirkungen auf ihren Alltag und der Erfahrung, die wir auch anderen ermöglichen möchten. Der Heilige Geist hat diese Erneuerung ausgelöst. Alpha half bei der Vorbereitung des Bodens.“
Pfarrer Damian erzählt die Geschichte einer jungen Frau Mitte zwanzig, die zum Alphatreffen kam.
Er berichtet, sie habe „eine tiefgreifende Erfahrung von Gottes Liebe und Vergebung“ gemacht. Sie fühlte sich inspiriert, den Kontakt zu einer Freundin aufzunehmen und sich mit ihr zu versöhnen, von der sie mehrere Jahre lang entfremdet gewesen war. Ihre Freundin wollte wissen, warum sie sich gemeldet hatte, und sie erzählte ihr von Alpha.
Infolgedessen begann auch die Freundin (die der Kirche bisher fern stand) regelmäßig teilzunehmen und machte bei Alpha eine tiefgreifende Erfahrung von Gottes Liebe. Diese Frau wiederum hat ihre Freundinnen eingeladen.
Pfarrer Damian sagt: „Das gibt mir Hoffnung, denn ich muss nicht der Einzige sein, der versucht, die Menschen von Jesus und der Kirche zu überzeugen.“ Wenn Menschen Jesus persönlich begegnen (selbst wenn sie „neue“ oder zurückkehrende Katholiken sind) und vom Heiligen Geist erfüllt werden, werden sie zu natürlichen Evangelisten.“
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Durch Coaching und Begleitung hat seine Pfarrei einen tiefgreifenden Wandel erfahren.
„Divine Renovation hat meiner Pfarrei neues Leben eingehaucht, indem es dazu beigetragen hat, eine Vision, ein Modell und eine praktische Vorgehensweise des Traums zu formulieren und zu leben, der in den Herzen vieler Menschen ist – selbst wenn er vielleicht schlummert.“ Er beschreibt diesen inneren Traum mit den Worten von Papst Franziskus: „ein Traum von einem missionarischen Impuls, der alles zu verändern vermag, sodass die Gebräuche, Vorgehensweisen, Zeiten und Abläufe, die Sprache und die Strukturen der Kirche für die Evangelisierung der heutigen Welt und nicht für ihren Selbsterhalt geeignet eingesetzt werden können.“ (Evangelii Gaudium, 27)
Auf die Veränderungen angesprochen, die er in den letzten drei Jahren erlebt hat, sagt Pfarrer Damian: „Es fällt mir schwer, ein ‚Vorher und Nachher‘ zu beschreiben, da ich die Zeit vor September 2022 nicht selbst miterlebt habe. Mein Leitungsteam berichtet mir jedoch immer wieder, wie sehr sich die Gemeindekultur verändert hat.“
Er erläutert im Detail, wie das aussieht: „Wir haben eine klarere Vision davon, wohin wir wollen, das Sonntagserlebnis hat sich stark verändert.“
Er zählt einige konkrete Veränderungen auf: „Predigten, die auf Jesus zentriert sind; vielfältige Lobpreislieder und Musikgruppen (auch zeitgenössische), Gebetsangebote nach der Messe, Zeugnisse persönlicher Bekehrung, Gastfreundschafts- und Begrüßungsteams sowie verschiedene neue Teams. Wir veranstalten Leiterschaftskurse für unsere Ehrenamtlichen, wir haben ein Leitungsteam, ein Strategieteam, eine neues Team für Jugendarbeit und einen neuen Prozess für Firmvorbereitung.“
Pfarrer Damian betont, dass auf dem Weg der Pfarreierneuerung noch viel zu tun ist.
„Manchmal habe ich das Gefühl, der angestrebte Kulturwandel braucht sehr lange. Aber ich glaube, das braucht eben seine Zeit!“ Generell meint er: „Die Menschen spüren, dass hier gerade Veränderung geschieht … Sie werden inspiriert, gesehen und eingeladen, sich entsprechend ihren Gaben, ihrer Persönlichkeit und ihren Möglichkeiten einzubringen. Ihnen wird immer bewusster, dass sie die Hauptakteure dieses missionarischen Kulturwandels sind.“
